Leserbrief zum Artikel „Stadträte positionieren sich zur B13-Umfahrung“ vom 4. Januar 2020, speziell zu den Ausführungen des Bürgermeisterkandidaten der FW Harald Romanowski:
„Freie Wähler zünden Nebelkerzen“
5. Januar 2020
Der Nebel, in dem Teile des Stadtrats derzeit offenbar „stochern“, kommt wohl unter anderem daher, dass der Freie Wähler Romanowski davon spricht, dass „die von der ÖDP favorisierte modifizierte Nullvariante rund 27 Millionen Euro kosten werde“, wie im AB zu lesen war. Dies ist schlicht falsch!
Die einzige Kostenschätzung, die zur sog. „modifizierten Nullvariante“ derzeit vorliegt, nennt für die Verlegung der Kreisstraße WUG22 aus Schlungenhof heraus nach Norden und für den Rückbau der alten WUG22 als Radweg ca. 5 Millionen Euro.
Und eines noch zur Klarstellung: die ÖDP-Kreistagsfraktion hat bezüglich des Bahnübergangs der Kreisstraße WUG22 bei Laubenzedel im Oktober 2018 im dafür zuständigen Kreistag den Verzicht sowohl auf eine Unterführung der WUG22 unter der Bahnlinie hindurch (wegen der Grundwasserwanne im Überschwemmungsgebiet) als auch den Verzicht auf eine Bahnüberführung (wegen der riesigen Rampe, die bereits innerhalb Laubenzedels beginnen würde) beantragt und sich klar für eine Beibehaltung des „Status quo“ ausgesprochen. Leider wurde der ÖDP-Antrag – auch mit den Stimmen der FW-Fraktion! – mit Zweidrittelmehrheit abgelehnt.
Wer also – wie die FW – diese Kosten des Neubaus einer Bahnunter- bzw. -überführung der WUG22 irreführenderweise der „modifizierten Nullvariante“ mitzurechnet, der lichtet nicht den Nebel, sondern zündet vielmehr zusätzliche Nebelkerzen, um die Chancen dieser sinnvollen und kostenmäßig angemessenen Variante künstlich zu vernebeln und die „modifizierte Nullvariante“ zu Gunsten anderer in Misskredit zu bringen.
Nicht wir von der ÖDP haben „den Bürger mit Halbwahrheiten zur Unterschrift unter das Bürgerbegehren gebracht“ – eine wahrlich dreiste Unterstellung – nein, die FW um die Herren Romanowski und Dr. Winter sind es, die seit geraumer Zeit einen „halbgaren Brei von Pseudoinformationen“ anrühren!
Was auf der Gegenseite aber bisher stillschweigend übersehen wird: Bei den geschätzten 44 Millionen Euro für die „Vorzugsvariante 3.1“ des staatlichen Bauamts ist die dafür notwendige Verlängerung der Grundwasserwanne für die WUG22 auch noch nicht voll eingerechnet! Die Kostenschätzung der „Vorzugsvariante 3.1“ hat also noch ordentlich Luft nach oben – Preissteigerungen weit über 50 Millionen Euro hinaus sind vorprogrammiert!
Simon Scherer, Kilian Welser, Dr. Thomas Lutz, Reinhard Ebert
ÖDP-Vertreter und -Initiatoren des Bürgerbegehrens „Heimat bewahren – deshalb STOPP zur B13-Ortsumfahrung Schlungenhof“